Nehmt und esst
Praktisches zum Krippenaufbau
- Szenen wie Gründonnerstag werden i. d. R. nicht heimatlich dargestellt
- entweder streng orientalische oder stilisierte Hintergrundgestaltung
- Beides möglich in einer sogenannten Panoramakrippe, wo man verschiedene Szenen aus der Schrift gleichzeitig aber an verschiedenen Orten der Krippe darstellt
- Gleichzeitig in derselben „Szene“ beide Handlungen darzustellen, ist nicht ratsam (nimmt etwas vom Aussagegewicht weg)
Es gibt Jahreskrippen, die haben 200-300 verschiedene Darstellungen – darstellen kann man alles, was in der Schrift vorkommt oder eine gewisse Aussagekraft hat
- Abendmahl: 12 Jünger und Jesus
- Fußwaschung:
Zwei bis drei genügen (noch mehr sind empfehlenswert): Jesus, Einer, dem die Füße gewaschen werden, Einer, der zuschaut
- Abendmahl:
Brote, Becher, Tisch, Geldbeutel (Judas bekommt für seinen Verrat Geld), Krüge, Besteck, Teller, Früchte (Weintrauben...), Weitere Gefäße - Fußwaschung:
Zuber, Handtücher, kleiner Tisch, Hocker, die orientalisch aussehen, Krüge
- Judas: wird gerne als einer dargestellt, der sich abwendet, der schon halbwegs auf dem Sprung ist
- Johannes: neben Jesus, ihm besonders zugewandt
- Die anderen: die Krippe sieht i.d.R. lebendiger aus, wenn immer zwei bis drei miteinander gestikulieren und reden (und nicht alle auf Jesus konzentriert sind)
- Andeutung eines Dachgeschosses
- Hintergrund: Wand mit Bögen
- Abtrennung eines Raumteils durch eine orientalische Säule
- Relativ kleine Fenster (engmaschig und diagonal vergittert)
- Nischen in der Wand zum Abstellen von Gefäßen
- Vorhänge
-
Szene wirkt belebter, wenn nicht alle in dieselbe Richtung blicken, auch Binnengespräche darstellen
Close -
Für das Abendmahl ist viel Zubehör wichtig (Brote, Teller, Krüge, Früchte, Becher)
Close -
Szenen wie das Abendmahl werden in der Regel nicht im heimatlichen Stil dargestellt
Close -
Judas verlässt schon den Raum, um den Verrat an Jesus zu begehen
Close
Mehr zum Fest
Gründonnerstag
Der Festinhalt von Gründonnerstag ist sehr dicht und der Tag ist voller liturgischer Ereignisse und Besonderheiten. Zentraler Punkt ist das Gedächtnis der Einsetzung der Eucharistie beim letzten Abendmahl. Mit dem Abend des Gründonnerstags wird das sogenannte österliche Triduum eingeleitet – damit wird die enge Zusammengehörigkeit von letztem Abendmahl, Leiden und Sterben, Grabesruhe und Auferstehung Christi betont.
- Gedächtnis der Einsetzung der Eucharistie
- Einleitung des österlichen Triduum (Leiden und Sterben, Grabesruhe und Auferstehung Christi)
Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht
Joh 13,7
Was sagt die Bibel
Tut dies zu meinem Gedächtnis
Am Vorabend seiner Verhaftung feiert Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern ein letztes gemeinsames Mahl. Bei Mt 26,20-29, Mk 14,17-25 und Lk 22,14-23 ist dieses Mahl das traditionelle Paschamahl. In Vorausdeutung seines bevorstehenden Todes reicht Jesus seinen Jüngern Brot und Wein als sein Leib und sein Blut. Im Anschluss an das Mahl verbringt Jesus die Nacht vor seiner Kreuzigung betend im Garten Getsemani.
Das Johannesevangelium (Joh 13,1-14,31) lässt diesbezüglich keine eindeutige Aussage zu, aber es ist davon auszugehen, dass das Mahl zwei Tage früher als in den anderen Evangelien anzusetzen ist. Jesu Tod vollzieht sich bei Joh am Rüsttag vor dem Paschafest. Die Einsetzung der Eucharistie wird hier nicht beschrieben, dafür aber die Fußwaschung, die Jesus an seinen Jüngern vornimmt.
- Evangelien: Mt 26,20-29, Mk 14,17-25, Lk 22,14-23 und Joh 13,1-14,31
- Jesus reicht Brot und Wein als sein Leib und sein Blut
- Verbringt die Nacht betend im Garten Getsemani
Traditionell
Brauchtum am Gründonnerstag
Holzratschen, die mit ihrem kargen Geratter an das Leiden Jesu erinnern, ersetzen häufig die Glocken, die nach dem feierlichen Glorialäuten in der Heiligen Messe vom letzten Abendmahl verstummen. „Die Glocken fliegen nach Rom“, sagt der Volksmund. In manchen Gegenden isst man am Gründonnerstag vornehmlich grüne Speisen, z.B. Spinat oder anderes grünes Gemüse und Kräuter. Dies wird gelegentlich mit dem Wortbestandteil „Grün“ des Gründonnerstags in Verbindung gebracht, das allerdings als Ableitung des Verbs greinen zu sehen sein dürfte.
- Holzratschen statt Glocken während der hl. Messe
- Grüne Speisen